Kastrationen können Leben retten
Jedes Jahr werden unzählige Katzenbabys in den Tierheimen abgegeben. Viele Babys stammen von verwilderten Hauskatzen, aber auch von Muttertieren, deren Halter die Notwendigkeit einer rechtzeitigen Kastration noch nicht erkannt haben.
Die allgemeine Nachfrage nach Katzenbabys ist verhältnismäßig gering zu den abgegebenen Samtpfoten, so dass immer mehr Katzen, die schon das erste Lebensjahr vollendet haben, im Tierschutz verweilen müssen und auf ein neues Zuhause warten. Besonders scheue Tiere trifft das harte Los, dass sie keiner haben möchte.
Etwa ab dem 5. Lebensmonat kann eine weibliche Katze bereits rollig werden, also paarungsbereit sein. Wenn sie dann den Freigang genießt, werden ihr natürlich die potenten Kater nachstellen. Zwangsläufig ergeben sich daraus auch sehr viele Gefahren.
So kann z. B. eine Erstgebärende Probleme in der Tragezeit bekommen oder gar bei der Geburt. Kaiserschnittgeburten sind keine Seltenheit. Selbst wenn die Geburt problemlos erfolgen sollte, können Muttertiere mit der gesamten Situation überfordert sein und versorgen ihre Babys nicht ausreichend oder nehmen sie erst gar nicht erst an.
Aber nicht nur die Vermehrung kann durch eine Kastration verhindert werden, auch die Übertragung von Infektionskrankheiten werden eingeschränkt. So wird zum Beispiel FIV, umgangssprachlich auch Katzenaids genannt, durch den Paarungsakt und bei Rangkämpfen übertragen.
Ein bereits an FIV erkranktes Muttertier kann ihre Welpen infizieren, die wiederum den Virus an ihre Babys weitergeben. Ein Kreislauf ohne Ende, der viele Katzen das Leben kosten kann, da gegen diesen Virus noch keine schützende Impfung möglich ist.
Infizierte Katzen zeigen eine Immunschwäche mit unterschiedlichen Symptomen, können jedoch noch viele Jahre mit FIV leben. Allerdings sollten diese Tiere möglichst in der Wohnung gehalten werden, um nicht weitere Samtpfoten zu gefährden und die Verbreitung der Krankheit weitgehend einzudämmen. Ein Bluttest beim Tierarzt kann auch Aufschluss über eine evtl. Erkrankung geben.
Katzenhalter brauchen sich jedoch um ihre Familien keine Sorgen machen. Der Virus ist nicht auf Menschen oder andere Haustiere übertragbar, er beschränkt sich lediglich auf Katzen.
Die Tierhilfe Seesen bittet daher alle Katzenhalter ihre Katzen doch rechtzeitig kastrieren zu lassen. Es erspart viel Leid.
Foto: Frisch kastrierte Katzen schlafen ihre Narkose aus.