Ernährung und Krankheiten

 

In der heutigen Zeit wird zunehmend nach den Ursachen von Krankheiten bei Haustieren geforscht. Die Wissenschaft erhält immer mehr Einblicke in die Zusammenhänge von Ernährung und Erkrankungen, die durch eine falsche oder übermäßige Fütterung entstehen.

Zum besseren Verständnis sollte man allerdings erst einmal in die Vergangenheit zurückblicken, denn der Tisch in der Natur war früher nicht so reichhaltig für die Tierwelt gedeckt. Erst mit dem Menschen und dem Ackerbau kam es zu einem Überangebot von Gemüse,  Früchten und Getreidearten, die zusätzlich durch Zucht und Genmanipulation einen höheren Ertrag inzwischen abwerfen.

Schaut man sich jedoch einmal in der Natur etwas um, wird man schnell feststellen, dass sich z.B. Wildkaninchen mehr von Kräutern und Gräsern ernähren und sich weniger am "gedeckten Tisch" bedienen. Sie fallen nicht scharenweise in Feldern ein, um Getreide oder Gemüse zu ernten. Ebensowenig würden normale Hunde und Katzen Feldfrüchte fressen, wenn sie stattdessen eine fleischliche Beute erlegen können.

Nun wird aber oft behauptet, die Beute enthielte schließlich auch im Verdauungstrakt pflanzliche Rückstände. Das ist zwar korrekt, jedoch nur in einer sehr geringen Menge, zudem sind sie meist vorverdaut und werden dadurch anders verwertet.

 

Allzu viel ist ungesund

Ein altes Sprichwort sagt: "Allzu viel ist ungesund!" Das trifft auch bei der Ernährung von Tieren zu, gerade bei den eigentlichen Fleischfressern. Fettleibigkeit, Diabetes, Krebs,  Allergien, Herz- und Kreislaufprobleme, Magen-/Darmerkrankungen und andere Krankheiten zeichnen sich vermehrt ab. Diese Erkrankungen haben sich nicht plötzlich entwickelt, sondern sind überwiegend ein Resultat von jahrzehntelanger falscher oder übermäßiger Ernährung. Hinzu kommen die Verwendung von chemischen Futterzusätzen und allgemein veränderte Umweltbedingungen. Genetisch bedingte Defizite lassen unsere Haustiere immer mehr erkranken und Qualzuchten geben ihnen den Rest. Die "Zivilisationskrankheiten" der Haustiere nehmen leider immer mehr zu und wenn nicht endlich ein globales Umdenken stattfindet, sieht die tierische Zukunft nicht gerade rosig aus.

 

Was macht die Tomate in der Dose?

Wenn man einer Katze beim Jagen zuschaut, wird man wohl kaum beobachten, dass sie sich nach ihrer wohl verdienten Mäusemahlzeit eine Tomate von der Rispe pflückt. Wenn sie wollte, würde sie es durchaus schaffen, doch Tomaten gehören nicht zu ihrem eigentlichen Speiseplan. Auch Hunde neigen in der Regel nicht dazu sich im Obstgarten zu bedienen, wenn man es ihnen nicht anerzogen hat. Die Lust und Notwendigkeit an Fleisch steht im Vordergrund. Anschließend wird mal etwas Gras gefressen, um die Verdauung zu regulieren oder an paar Kräutern geknabbert.

Die Tomate in der Dose ist eigentlich nur für den Menschen schmackhaft anzusehen und verleitet zu dem Irrglauben, dem Tier etwas Gutes gegönnt zu haben. Wer heute noch der Werbung Glauben schenkt, sollte doch mal bitte an die Zeit zurückdenken, als auf der Zigarettenschachtel keine Warnung vor dem Rauchen stand.

 

Zucker im Tierfutter

Bei dem Wort Zucker fällt uns zunächst einmal der handelsübliche Zucker ein, den wir im Haushalt nutzen. In der Regel ist es bekannt, dass Haushaltszucker nichts in der Tiernahrung zu suchen hat. Was jedoch weniger bedacht wird, sind die versteckten Zuckerarten, die man unter dem Namen Kohlehydrate findet. Zu der Thematik wird man auch lesen, dass Fleisch keine Kohlehydrate enthält, was für die Halter von Beutegreifern wichtig sein dürfte. Schaut man sich also mal die Liste der kohlehydratreichen Produkte an und vergleicht sie mit der Fertignahrung von Tierfutter, dann geht so manch einem vielleicht ein Licht auf.

 

Kohlehydrate und Krebs

Sehr interessant ist bei näherer Betrachtung von Kohlehydraten und Krebs, dass z.B. einige Krebsarten "Zucker" benötigen, um sich im Körper breit machen und wachsen zu können. Entzieht man jedoch dem Körper Zucker, kommt natürlich zwangsläufig die Frage auf, wie man dem Körper anderweitig Energie zuführen kann, denn Energie wird schließlich aus Kohlehydraten gewonnen. Dazu muss man jedoch wissen, dass der Organismus Energie durchaus aus Fett gewinnen kann und der Brennwert von Fetten noch weitaus höher liegt als der von Kohlehydraten.

 

Nahrungsergänzung

Bei einer ausgewogenen und artgerechten Ernährung muss man nicht supplementieren (Ergänzung an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien). In der Natur findet man schließlich auch keine Hausapotheke mit zusätzlichen Vitaminpillen oder Mineralpülverchen. Und natürlich lebende Tiere haben meist weitaus mehr Bewegung und Stress, als wohlbehütete Haustiere, denn die müssen sich nicht tagtäglich ihr Futter hart erkämpfen.

Um dennoch einen erhöhten Energiebedarf (z.B. bei Krankheit, trächtigen oder laktierenden Tieren) abdecken zu können, sollte einfach nur ein Mehr an hochwertiges Fleisch, Knochen, Innereien, Fette bzw. Öle verabreicht werden. Als Fettlieferant eigenen sich besonders mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die vom Körper besser verwertet werden, sogar gesundheitsfördernd auf den Organismus wirken und einen hohen Brennwert haben.

 

Vegane Ernährung von Carnivoren (lat. Fleischfresser)

Nachdem sich der Trend der veganen Ernährung immer mehr unter Tierfreunden breit macht, abschließend dazu noch ein paar Worte.

Zunächst sollte man einmal kräftig überlegen, ob man sich überhaupt noch als Tierfreund bezeichnen darf, wenn man einem vom Menschen abhängigen Tier seinen Willen aufzwingt. Leider haben diese Tiere keine Möglichkeit sich dagegen zu wehren und wenn sie es dann machen würden, bekäme es ihnen nicht absonderlich gut.

Hunde und Katzen können zwar vegan ernährt werden, doch zeigen sich in der Regel bei diesen Tieren Mangelerscheinungen, was diverse Studien belegen. Dies mag vielleicht bei Tieren, die nicht zur Zucht verwendet werden, keine nachhaltigen Folgen haben, aber bei Zuchttieren werden sich langfristig über Generationen sicher Schäden zeigen. Man kann also nur hoffen und beten, dass dieser Trend nicht bei Züchtern Furore macht.

Natürlich muss man bei einem Allergiker die Fütterung anders gestalten, doch in der Regel ist eine komplette vegane Ernährung nicht notwendig. Bislang ist uns in den vielen Jahren unserer Tierschutzarbeit ein einziger Hund bekannt der tatsächlich keine einzige Fleischsorte vertragen hat. Dieser wurde mit gekochten Eiern und Kartoffeln ernährt, so auch supplementiert. Eine von wenigen Ausnahmen.

 

Fazit:

Wer sich in der Natur umschaut und versucht Zusammenhänge zu verstehen, wird schnell erkennen, was notwendig und gut ist und was nicht.

Bei aller Erkenntnis können wir uns allerdings das Schmunzeln oft nicht verkneifen, was uns die Werbung so vorgaukelt.